Obschon die kapitalistische Verwertungslogik als „automatisches Subjekt“ (Marx) in verselbständigter Weise auf sich rückgekoppelt ist, bleibt sie doch auf eine stoffliche und leibliche Dimension verwiesen, vermittels derer die Selbstzweckbewegung des Kapitals in Erscheinung zu treten vermag. Die gesellschaftliche Realmetaphysik, deren Logik G-W-G´ schon ihre irrationale Feindlichkeit gegen Leib und Stoff anzumerken ist, kann ohne ihre destruktive Vermittlung durch genau diese Leiblichkeit und Stofflichkeit nicht prozessieren. Wie der Wert den Gebrauchswert als „stofflichen Träger“ zu seinem inneren Komplement hat, so bleibt die negative Totalität in ihrer selbstreflexiven Umsetzung doch immer an seine leiblichen Agenten gebunden – Waren produzieren sich nicht von selbst, tragen sich bekanntlich auch nicht selbst zu Markte; genausowenig, wie sich die an Frauen deligierten Reproduktionstätigkeiten von allein erledigen. Regiert werden die Individuen dabei keineswegs nur von sogenannten „Sachzwängen“, die sich als rein äußerliche Nötigung den Einzelnen aufherrschen – als Subjekte haben sie den objektiven Zwang schon längst als Selbstzwang internalisiert, ihn als Grundprinzip ihres Daseins eingesetzt. Die „objektiven Daseinsformen“ schreiben sich dabei nicht nur als „Gedankenformen“ ins Bewusstsein der Einzelnen ein, sondern präformieren und deformieren auch deren gesamtes Triebleben. Am Skandalon, dass die Subjekte lieber bis zur Selbstaufgabe leiden und zumal in Krisenzeiten eher den Frust ausgebliebener Triebbefriedigung als Fremddestruktion ausleben statt die Verhältnisse umzustürzen, ging noch jede Revolutionstheorie zuschanden.
Monatliche Archive