Am Ende kam alles ganz plötzlich: „Berlin zeigte sich vom schnellen Siegeszug der Kämpfer überrascht“[1], schrieb die SZ am 16. August. Dabei ist wohl kaum etwas überraschender und gleichzeitig verlogener hinsichtlich der jüngsten Entwicklungen in Afghanistan als die allseitige „Überraschung“ darüber, wie schnell doch alles letztlich ging. Dass die afghanische Nationalarmee ein vom Westen finanziertes Phantasma war, welches den Taliban nichts entgegenzusetzen hatte, war allen Beteiligten seit Jahren bekannt. Angesichts dieser Blamage setzt die westliche Polit-Prominenz zunehmend auf ihre scheinbar letzte Karte: Ein kollektiver Agnostizismus macht sich breit hinsichtlich dessen, was der afghanischen Bevölkerung nun blüht:
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