Das Haltbarkeitsdatum gesellschaftlicher Konjunkturen verfällt im Zeitalter der fundamentalen Krise geradezu exponentiell. Was einst noch ganze Jahrhunderte andauerte, nämlich der Modernisierungskampf um die Anerkennung in die Wert-Abspaltungs-Form zwischen Kapitalisten- und Arbeiterklasse, ist seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts auf den Zeithorizont einer Generation zusammengeschrumpft. Erscheint die Geschichte des Akkumulations- und Unterwerfungsprozesses der Menschen unter den fetischistischen Selbstzweck, zumindest gemessen an dem universellen Leid bürgerlicher Subjektwerdung, unerträglich lang, stößt die „innere Schranke“ (Marx) des Weltkapitals das dysfunktional gewordene „Menschenmaterial“ im Zuge des Zerfallsprozesses dafür umso ruckartiger wieder aus.
Monatliche Archive
Mai 2016
Liberalismus in der Fundamentalkrise: Eine Kritik der „Postwachstumsbewegung“
von Daniel Späthvon Daniel Späth„Wer es sich in der wattierten Nonstop-Rundumversorgung gemütlich gemacht hat, kann nicht zugleich die Souveränität eines Individuums bewahren, das seine Ansprüche nur an jene Möglichkeiten bindet, die nötigenfalls durch eigene Leistungen reproduziert werden können.“[1]